Von Lynn Joline Menzel (8 Min Lesezeit)
Von Lynn Joline Menzel (8 Min Lesezeit)
Für mich stand fest, dass ich ein duales Studium machen wollte. Von dieser Entscheidung ausgehend habe ich mich erst einmal nach Studiengängen umgeschaut. Durch meine Recherche habe ich den Studiengang Business Administration bei der HSBA gefunden. Der Bachelor Business Administration ist inhaltlich eine Mischung aus VWL, BWL und Recht. Für mich klang dieser Mix sehr spannend und ich habe mich dementsprechend weiter darüber informiert. Die HSBA hat sofort einen guten Eindruck auf mich gemacht und ist darüber hinaus eine renommierte Universität. Die Studiengänge dort sind ausschließlich auf duales Studieren ausgelegt – dass passte gut zu meinem Ziel, ein duales Studium zu machen. Auf der HSBA Website sind die verschiedenen Partnerunternehmen, wie SIGNAL IDUNA, aufgeführt und ich habe begonnen, mich zu bewerben. Die endgültige Entscheidung für SIGNAL IDUNA habe ich aber aus dem Bauch heraus getroffen. Schon beim Auswahlverfahren herrschte ein sehr angenehmes Klima. Ein duales Studium dauert eben auch seine Zeit und man sollte sich in seinem Unternehmen wohlfühlen. Da ich von SIGNAL IDUNA eine Zusage erhalten habe und es auch zwischenmenschlich sofort gepasst hat, sagte ich zu.
Insgesamt dauert das duale Studium 3 Jahre. Wie bei allen dualen Studiengängen gibt es auch bei uns einen Praxis- und einen Theorieteil. Der Theorieteil findet zum einen in der Uni, also der HSBA, und zum anderen in der Berufsschule statt. Der Praxisteil ist dann im Unternehmen.
Zuerst zur Uni: die Vorlesungszeiten gliedern sich bei uns in Blockunterricht. Das bedeutet, dass wir drei Monate lang nicht im Unternehmen, sondern nur in der Uni sind. Im Anschluss daran sind wir umgekehrt drei Monate im Unternehmen und nicht an der Uni. Inhalte des Studiengangs sind zum Beispiel Buchführung und Bilanzierung, Personal und Marketing, Mikro- und Makroökonomie, oder auch Arbeits- und Wirtschaftsrecht. Unsere Vorlesungen sind außerdem zu 25% auf Englisch. Das Studium umfasst sechs Semester. Im fünften und sechsten Semester werden zwei Schwerpunkte gewählt. Einer der Schwerpunkte ist mit Versicherungsmanagement vorgegeben. Den zweiten können wir selbst wählen. Möglichkeiten sind zum Beispiel die Schwerpunkte Personal oder Marketing. Gut zu wissen ist außerdem, dass wir vor jeder Klausurenphase für eine Woche zum Lernen von SIGNAL IDUNA freigestellt werden.
Die Berufsschule findet während der Praxisphasen statt. Das heißt ausschließlich in den drei Monaten in denen wir jeweils im Unternehmen tätig sind. Unterricht ist am Freitag nach der Arbeit und am Samstag. Inhaltlich geht es dort vor allem um die verschiedenen Versicherungssparten, wie zum Beispiel die Kranken- und Lebensversicherung.
In den Praxisphasen sind wir im Unternehmen eingesetzt. Wir lernen in jeder Praxisphase eine neue Abteilung kennen und verbringen die vollen drei Monate dort.
Am Ende des Studiums haben wir dann die IHK-Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (m/w/d) und den Bachelor of Science in Business Administration erlangt.
Mein erster Ausbildungseinsatz war im Bereich Sach- und Haftpflichtschaden. Dort habe ich in die Schadenbearbeitung hereinschnuppern können. Außerdem habe ich das Beschwerdemanagement kennen gelernt und Auswertungen zu Schadenwochen gemacht. Während des Einsatzes habe ich außerdem in einem so genannten Squad in der agilen Welt unterstützt. Stellt euch das für den Moment als ein kleines Team mit Mitarbeitenden vor, die in ganz unterschiedlichen Bereichen Expert:innen sind und gemeinsam an einem Projekt arbeiten. In diesem Einsatz hatte ich sehr viel Kontakt mit verschiedenen Dienstleistern für den Bereich Sach- und Haftpflichtschaden. Dazu zählten zum Beispiel Unternehmen, die Sanierungen durchführen oder Stromschäden reparieren. Ich habe dort unter anderem Jahresgespräche mit den Dienstleistern vorbereitet und durchgeführt. Als zweites war ich im Außendienst eingesetzt. Dieser Ausbildungseinsatz ist der einzige der im Vorhinein feststeht – alle anderen Einsätze sind sehr individuell. Im Außendienst habe ich bei Kund:innengesprächen unterstützt und die generelle Arbeitsweise in einer Agentur kennengelernt. Aktuell bin ich in meinem dritten Ausbildungseinsatz und in der Personalentwicklung eingesetzt. Hier schaue ich in verschiedene Projekte mit rein und unterstütze unter anderem bei Seminaren und der Implementierung einer neuen Lernplattform. Wie gerade kurz angerissen, sind meine Einsätze hier aber nur ein Beispiel. Die Einsätze sind bei jedem unterschiedlich verteilt.
Insbesondere hat mich das Modell – also das Blocksystem – meines dualen Studiums überzeugt. Dadurch, dass Praxis- und Theoriephasen strikt voneinander getrennt sind, kann ich mich immer zu hundert Prozent je auf die Arbeit oder die Vorlesungen konzentrieren. Mir persönlich gefallen die Inhalte des Studiums, insbesondere die Inhalte zum Thema Recht, sehr gut. In den Vorlesungen sind wir meist nur zwischen 20 und 30 Studierende. Dadurch haben wir einen sehr persönlichen und entspannten Umgang mit den Dozenten. Im Unternehmen und in der Uni ist das Klima sehr angenehm und eher familiär. Ein so positives Klima ist mir sehr wichtig – deshalb bin ich darüber sehr froh.
Den Start in das Studium habe ich als sehr herausfordernd empfunden. Das ist aber glaube ich generell beim Start in das Berufsleben so. Man muss sich erst einmal selbst organisieren und lernen, wie man in der Uni und auf der Arbeit am besten an Aufgaben und Themen herangeht. Ich habe einen Moment Zeit gebraucht, mich zu orientieren. Seitdem läuft aber alles wie geschmiert.
Gerade über so BWL lastige Studiengänge wie Business Administration bilden sich viele eine Meinung, ohne genauer hinzuschauen. Oft wird BWL als sehr trocken und langweilig dargestellt – das ist es aber gar nicht. Mein Tipp ist: Lasst euch nicht verunsichern, stressen oder beeinflussen, sondern setzt lieber auf eure eigenen Erfahrungen. Setzt euch in eine der Vorlesungen herein, um selbst einen Eindruck zu bekommen und entscheidet dann was ihr davon haltet. Es besteht auch immer die Möglichkeit nochmal persönlich mit mir oder den anderen Studierenden zu sprechen, um weitere Infos zu bekommen. Wer weiß, vielleicht ist es ja genau das richtige für euch.
In meinem zweiten Ausbildungseinsatz war ich auf einer Dienstleistermesse, auf der verschiedenste neue Techniken und deren Einfluss auf die Versicherungswelt vorgestellt wurden. Das war ein sehr spannender Tag. Ganz generell habe ich sehr vielfältige Aufgaben und immer etwas zu tun. Es wird nie langweilig und ich freue mich schon immer auf die nächste Aufgabe. Das ist zwar kein einzelner Lieblingsmoment, fasst in meinen Augen aber viele kleine Momente zusammen.